Ich hab schon aufgehört Computerspiele zu spielen, als ich dafür eigentlich noch Zeit gehabt hätte. Die immer wiederkehrenden Spielprinzipien haben es mir echt versaut. Kaum Innovation, immer wieder alter Wein in neuen Schläuchen. Aber beim Rollenspiel gibt es endlose Möglichkeiten, da passiert mir das nicht. Dachte ich zumindest…
„Oh, heute auf Krawall gebürstet? Das sind ja ganz ungewöhnliche Töne.“
Ist gar nicht böse gemeint. Mir ist nur in letzter Zeit aufgefallen, dass sich das Spielprinzip beim Rollenspiel auch irgendwann wiederholen kann. Wenn man nicht gerade erzählerisch unterwegs ist, sondern eher herausforderungsorientiert, dann gibt es neben Dungeon Crawl bzw Hack & Slay und einem in weiteren Sinne Detektiv-Plot nicht mehr so viel außer ein bisschen Inplay zur Abwechslung. Je nach Setting ist es dann noch in einer anderen Farbe angemalt. Irgendwann wird’s halt öde. Genau wie wenn man nach Duke Nukem, Doom und Call of Duty den 100. Ego-Shooter spielt. Viele finden das toll, aber von Grundprinzip macht man im jedem Spiel das Gleiche. Nervt mich dann irgendwann nur noch.
„Klingt für mich, als findest du einfach scheiße, was dein SL macht.“
Ne, er gibt sich schon Mühe und wenn er einfach in den Spielstil zuhause ist, dann ist die Auswahl halt begrenzt. Nach einigen Jahren kennt man dann das Schema.
„Jetzt spiel das doch nicht gleich wieder herunter, du Weichei. Dein SL ist ein eingefahrener Faulpelz, der sich nicht weiterentwickelt. Punkt.“
Ist er ja nicht. Wir wechseln das Setting und das Regelsystem immer Mal wieder. Er kann ja auch nichts dafür, dass ich da so empfindlich bin. Den Anderen gefällt es gut.
„Sind halt auch ewiggestrige Langweiler, pft. Auf jeden Fall ist es ziemlich geil, wie du hier gerade dein Hobby, das immer so stolz darauf ist welche endlosen Möglichkeiten es bietet, völlig in die Scheiße reitest. Die endlosen Möglichkeiten sind wohl doch nur eine Fata Morgana!“
Ach was, das stimmt doch nicht. Es gibt immer noch unzählige Möglichkeiten.
„Die keiner nutzt. An Ende bist du nur Opfer deines kleingeistigen SLs.“
Na ja, im Zweifel gibt es ja noch andere Spielstile.
„Als wenn jeder Rollenspieler dauernd Bock auf nen neuen Spielstil hätte. Wenn man so eine Zicke ist wie die du, die sich schon bei irgendwelcher Ähnlichkeit zu dem Plot von letzter Woche langweilt, isses halt so. Ist halt doch nur Möchtegern-Freiheit bei euch Würfelfuzzies! Gefangen in der eigenen Begrenztheit!“
Domaenenverwaltung?
Dynastie-Intrigen?
Weltraumodysseen?
Mindfuck-Settings?
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Vielleicht solltest du mal einen Blick in mein Buch „Abenteuer gestalten“ werfen. Da findest du ..sehr.. viel mehr als Hack and Slay oder Detektivplots 😉
(Bitte verzeih, aber dieser Post schrie zu sehr nach Werbung, um es zu ignorieren. Ich meine das aber durchaus ernst, ich könnte mir vorstellen, dass du über das eine oder andere stolperst, dass du du dir nur ins Gedächtnis rufen musst, um dich selbst wieder davon zu überzeugen wie vielfältig unser Hobby ist.)
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ghoul: Weltraumodysee ist doch auch nur eine Kulisse, vor der man dann Detektivplots etc macht. Domäne verwalten ist im Kern ein Metaspiel, bei dem man eher Zahlen oder Armeen schiebt und wenn es dann ins Charakterspiel geht, s.o. Intrigenspiel wäre wahrscheinlich mal ne Abwechslung. Unter Mindfuck kann ich mir wenig vorstellen. Korrigiere mich, wenn ich einen Vorschlag falsch verstanden habe.
Amel: Ja, die Podcasts dazu habe ich gehört, klang sehr viel versprechend. Ich hab auch „Spielleiten“ von Dominik und noch ein Buch, dass der PiHalbe-Achim übersetzt hatte gelesen. Aber das bietet oft leider nur Kosmetik oben drüber. Wenn man es dann am Spieltisch spielt, was dabei rauskam ist es lange nicht mehr so neu, wie es einem beim Lesen (oder schreiben 😉 ) vorkommt.
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Amel, sein Spielleiter ist der dumme Depp, ders nicht auf die Reihe kriegt. Der feine Herr Malspöler ist doch frei von jeder Schuld und sicher ein viel besserer SL! Und anscheinend kriegt er die faule Socke von einem SL ja nicht dazu bewegt sich weiterzuentwickeln. Da müsste man ihn mit deinem Pamphlet wohl eins über die Rübe ziehen.
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Ich könnte jetzt natürlich einwerfen du seist selbst Schuld, wenn du 2019 noch „herausforderungsorientiertes“ P&P Rollenspiel spielst. Wer konsequent die Stärken des Rollenspiels ggü anderen Medien ignoriert verschenkt viel Potential.
Allerdings finde ich es auch nicht ganz fair dem Dungeon Crawl Eintönigkeit vorzuwerfen. Das ist ähnlich sinnvoll wie zu behaupten bei einem Tennisspiel passiere über die ganze Spielzeit ja immer nur das gleiche. Beim Sport ist gewissermaßen der Weg das Ziel.
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@Krassling: Spielt Jan überhaupt herausforderungsorientiert? Ich meine verstanden zu haben, er spielt DW. Und dann jammert er, es sei langweilig …
@Moewe: Sag doch mal dem Jan, dass es Hack ’n Slash heißt. Wichtiger Unterschied! 😉
@Jan: Mindfuck kuckstu hier: https://ghoultunnel.wordpress.com/tag/haus/ 🙂
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Ghoul: Ist doch sein Problem, wenn er sein eigenes Fachchinesisch nicht kann.
Krassling: Ne, bei seinem SL spielen doch immer dieselben Leute gegeneinander Tennis. Der kriegt einfach nichts neues auf die Kette! Rafft das doch mal.
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Ghoul: Ah, okay. Das dürfte zu abgedreht für meine Runde, selbst für meinen Geschmack sein. Die Gruppe spielt schon herausforderungsorientiert, wenn auch sicherlich keine typisches ARS. Meistens jedenfalls. Meine DW-Runde ist da eine Ausnahme. Aber ich rede ja auch nicht von der Runde, wo ich Spielleiter bin, sondern die wo ich das nicht bin. Bei meinen Runden bin ich schon der Meinung, dass es genug Abwechslung gibt, aber mag ja in der Innenperspektive auch täuschen.
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