Im aktuellen DORPCast spricht Thomas davon, dass er gerne mal das Shadowrun-Regelwerk konvertieren möchte. Das ist ne echt gut Idee. Dieselbe Idee hatten wir vor Jahren und haben eine Shadowrun-Variante erstellt, die aber wohl deutlich in eine andere Richtung geht, als Thomas es machen würde.
„‚Was würde Thomas tun?‘ Ist das euer Rollenspiel-Jesus?“
Oh, da will ich ihn nicht zu nahe treten. Ich glaube aber, dass er es eher in Richtung Story-Spiel anpassen würde. Wenn man sich die Regeln anguckt, ist es ja auch sehr stark auf Kämpfe zentriert. Wenn man aber einmal versucht hat damit wirklich Kämpfe zu würfeln, stellt man schnell fest, dass es alles andere als praktikabel ist und an manchen Stellen auch einfach schlecht designed. Fühlte sich immer so an, als hätten ein paar Storygamer ein dickes Regelwerk schreiben wollen, damit es sich gut verkauft.
Mein Mitspieler Daniel, der wohl auch die meiste Arbeit für die Konvertierung gemacht hat, und ich haben daher zu Zeiten von SR4 die Regeln auf ein Gerüst gestellt, dass in Sachen Kampf einfach viel besser funktioniert: d20. Damals war d20 modern noch recht jung und damit ließ sich das ziemlich gut hinbekommen.
„Oh, hey, vom wischi-waschi zu harten Regeln. Vielleicht kann aus dir doch noch was werden.“
Persönlich an meisten überrascht hat mich, dass dabei das Spielgefühl im Kern recht gut erhalten geblieben ist. Der Regelkern ist ja schon ein deutlich anderer. Da es SR4 war, sind natürlich Decker ausgenommen, die hat damals eh niemand gespielt. Aber für den üblichen Schläger oder Straßensamurai war es ziemlich gut und auch die Magier sind nicht schlecht gelungen.
Wir haben es dann aber nicht mehr bis zum Ende verfeinert und weiter entwickelt, da das Interesse fehlte. Wäre eigentlich cool es noch mal aufzuwärmen, für uns selbst oder jemand anderen. Schaut doch mal in unser Shadowrun d20 rein.