Zieleinlauf: Über Norming zum Performing

Das A-Team
Die Jungs sind mitten im „High-Performing“ angekommen.

Die Gruppe hat sich gestern Abend geprügelt? Wenigstens verbal? Na gut, so weit sollte es nicht kommen, aber im „Storming“ der Gruppenbildung geht es etwas höher her. Bis dorthin ging es im letzten Artikel, heute geht es mit den nächsten Phasen weiter.

„Du hast doch alle Bücher gelesen, weißt du…“

In der Phase des “Norming“ geht es deutlich produktiver zu. Die meisten Spieler haben ihren Platz in der Gruppe ungefähr gefunden. Sie beginnen es sich dort bequem zu machen. Die Gruppe entwickelt unausgesprochene Regeln wie die Dauer des “Gelabers“ vor dem Spielstart, wie sehr der Kender den Rest der Gruppe nerven darf, welcher Spieler welches Spezialgebiet (Regeln, Setting, …) hat und ob man ingame mit der Freundin des Mitspielers shakern darf. Zudem entstehen auch jetzt spätestens explizite Regeln, wie die Start- und Endzeit oder (etwas später) ob ein Gruppenführer gewünscht ist und wer es wird. Hier bildet sich die letztendliche Gruppenstruktur heraus und die Gruppe geht vom “Chaos“ in einen funktionsfähigen Modus über.

Tipps für das “Norming“:

  • In dieser Phase ist gar nicht so viel Großes zu tun, dafür mehr Kleines. Die Eckpfeiler sollten schon aus dem Storming stehen. Also entspannt erst einmal 🙂
  • In dieser Phase kann man komplexere Strukturen angehen, die man im Storming vielleicht nicht ansprechen wollte, weil sie zu hitzigen Diskussionen geführt hätten.
  • In dieser Phase sollte man Strukturen aus dem Storming durch Anwendung schärfen und festigen. Man kann z.B. eine offene und rücksichtsvolle Gruppe fördern, indem man schüchternen Mitspielern das Wort verschafft, wenn es ihnen nicht selbst gelingt oder die Balance zwischen In-Character und out-of-character Witzen steuern.

„Geiler Abend!“

Ihr seid an Titel. Am Ende der Entwicklung zur funktionierenden Gruppe steht das “Performing“. Alle wichtigen bewussten und unbewussten Streitigkeiten und Fragen sind geklärt. Jeder weiß was von ihm erwartet wird, was er von den anderen erwarten kann und wo die Grenzen sind. Kurz gesagt, jetzt kann man richtig entspannen und unterhaltsam zocken werden.

Die vier Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman im Überblick.
Effektivität kann man hier ganz einfach mit „Spielspaß“ übersetzen.

Tipps für das „Performing“:

  • Jetzt läuft der Laden, also haltet ihn am laufen. Es kann immer wieder vorkommen, dass sich Strukturen ändern oder Konflikte aufkommen. Darauf solltet Ihr ein Auge haben. Aber grundsätzlich sollte an diesem Punkt, sofern Ihr ihn tatsächlich erreicht habt, alles in geregleten Bahnen laufen. Genießt es.
  • Es kann in dieser Phase oder früher natürlich jederzeit sein, dass neue Mitspieler in die Gruppe aufgenommen werden. Sie und die Gruppe durchlaufen die vier Phasen in ähnlicher Form. Da aber schon eine funktionnierende Gruppenstruktur vorhanden ist, sollte es deutlich einfacher laufen.

Die vier Phasen der Teamentwicklung sind damit komplett und ich hoffe, Ihr könnt mit den Tipps etwas anfangen. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Hinweise für besondere Situationen.

Das Bild ist von mertcaliskan auf Deviantart und steht unter cc-by-nc-nd.

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